Besuchte Orte: Dunkerque, Bergues, Middelburg, Westkapelle, Rotterdam, Delft, Amsterdam, Aalsmeer, Zaanse Schans, Volendam, Egmond, Julianadorp, Den Helder, Enkhuizen, Zwolle, Teuge, Utrecht, Arnhem, Eindhoven, Maastricht & Speyer
Nach einer Woche in Sulz ging es am Freitag endlich los mit unserer richtigen Sommerferienreise. Am Abend fuhren wir los in Richtung Westen. Wir nahmen die Fahrt gemütlich und machten unterwegs einen Schlafpause auf einem Parkplatz. Am nächsten Morgen erreichten wir endlich Berques im Norden von Frankreich. Wir haben dieses kleine Städtchen in einem Film gesehen und wollten unbedingt einmal in die ummauerte Stadt mit dem grossen Bergfried, der mitten in der Altstadt steht.
Nach ein paar schönen Morgenstunden in Berques, ging es dann weiter in die historische Stadt Dunkerque. Vor allem der breite Strand wurde im 2. Weltkrieg bekannt, als die Alliierten von hier ihre Leute zurück nach England holten und sie somit vor dem sicheren Tod gerettet hatten. Aber auch sonst hat das Küstenstädtchen einiges zu bieten, wie das schönes Altstadtzentrum und den grossen Hafen.
Über Belgien ging es am Nachmittag weiter nach Holland. Im Land der vielen Grachten und Kanäle angekommen, ging es als erstes direkt auf den Stadscamping Zeeland in Middelburg, unser erster Übernachtungsplatz auf niederländischem Boden.
Gegen Abend ging es dann in das Stadtzentrum von Middelburg. Die Stadt beeindruckte uns mit der schönen autofreien Altstadt und den vielen alten Gebäuden. Endlich sahen wir auch die ersten Windmühlen von nahem.
Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den Weg, wir wollten an den Strand. Zuerst legten wir einen kleinen Stop in Vlissingen ein. Auch die Küste von der Niederlande ist eng mit dem 2. Weltkrieg verbunden und hat einige alte Bunker und Monumente. In Vlissigen wurde auf einer alten Bunkeranlage ein schönes Windspiel errichtet. Bei traumhaftem Ausblick kann man den durch den Wind verursachten Klängen lauschen.
Weiter ging es dann an den Autostrand von Westkapelle. Direkt am Strand Campen, was will man mehr. Da wir zeitig unterwegs waren konnten wir uns einen guten Platz ergattern im Bereich des Badestrandes. Wir genossen ein tolles Frühstück direkt vor unserem Wohnmobil am Strand und relaxten mehrere Stunden und verbrachten die Zeit mit Baden im Meer. Nach der ersten Abkühlung im Meer unternahmen wir eine kleine Radtour. Hoch oben auf dem Damm entlan radelten wir am Leuchtturm vorbei in das Städtchen Westkapelle.
Gegen Abend ging es weiter in Richtung Landesinnere. Auf dem Weg zum Campingplatz stoppten wir kurz am Fort de Roovere. Das Fort war eine der grössten Festungen an der Wasserlinie West-Barbant. Heute ist leider nicht mehr viel zu sehen und die Festung ist in der Hand der Natur. Weltberühmt ist sie aber trotzdem. Die kleine Brücke über den Kanal, Mozesbrug genannt, ist ein modernes Kunstwerk, dass mit vielen bedeutende Architektur- und Baupreisen ausgezeichnet ist. Weiter wurde 2018 ein grosser Theaterturm, der Pompejus, erstellt, von dem aus man einen tollen Ausblick hat.
Nach dem herrlichen Tag am Autostrand von Westkapelle ging es weiter auf einen Minicamping. Der schöne Campingplatz auf einem Bauernhof in Oudlandse Hoeve war der erste Minicamping den wir ansteuerten. Auf dem Platz mit nur rund 10 Mitcampern genossen wir einen wunderschönen Abend inmitten der Natur und Stille. Der kleine, ruhige Platz war ideal nach dem Tag am belebten Strand und er wird uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben.
Gut erholt, und mit einer schönen Erinnerung mehr im Gepäck, ging es am Montag weiter in Richtung Rotterdam. Aufgrund der Nähe zur Stadt reisten wir am Mittag schon auf den Platz. Auf dem Stadscamping angekommen, ging es somit direkt mit den Fahrräder in die Stadt.
Die Stadtbesichtigung bei 32° war dann aber doch ziemlich anstrengend. Doch der Vorteil war, dass die Stadt durch die Hitze nicht sehr voll war und wir in aller Ruhe durch die Gassen schlendern konnten. Die Stadt ist sehr modern und hat einige grosse und herausstechende Bauwerke, wie die grosse, sehr moderne Markthalle oder die höchste Brücke der Niederlande, die Erasmusbrücke. Doch Rotterdam hat uns abgesehen von den Bauwerken nicht gerade überwältigt, die Stadt ist uns zu modern und versprühte für uns kein Flair. Aber ein Besuch war die trotzdem auf alle Fälle wert.
Besser hat uns da der Zwischenstop am nächsten morgen in der Stadt Delft gefallen. Die schöne, gut erhaltene und gepflegte Altstadt lud uns richtiggehend zum flanieren ein. Das Zentrum der Stadt ist voller historischer Bauwerke und in den kleine Gassen und schönen Grachten konnten wir immer wieder etwas entdecken. Am Schluss konnten wir noch eine Drehbrücke in Aktion sehen und vier Boote bei der Durchfahrt beobachten.
Auf dem Weg von Delf nach Amsterdam legten wir noch einen Zwischenstopp bei Katwijk aan Zee ein, um die schöne Dünnenlandschaft anzusehen und ein kühlendes Bad im Meer zu geniessen. Es hatte aber verhältnismässig viele Leute, weshalb wir nach dem kühlen Bad im Meer gleich wieder weiter fuhren.
Am frühen Nachmittag kamen wir dann in der Grossstadt Amsterdam an, genauer gesagt auf dem Stadtcamping Amsterdam Forest. Leider hatten wir uns auf dem Parkplatz am Strand eine Schraube im vorderen rechten Reifen eingefangen. Wir konnten und wollten so nicht die vielen noch anstehenden Kilometer bewältigen und schlugen uns ein paar Stunden mit dem Pannendienst herum und bestellten schliesslich bei einer Garage in der Nähe des Platzes einen neuen Pneu.
Am Nachmittag ging es dann bis spät in der Nacht mit dem Fahrrad in das Zentrum von Amsterdam. Das Leben in der grossen Landeshauptstadt spielt sich in den Gassen und an den Kanälen ab. Es ist eine herrliche Stadt um ein wenig herumzuschlendern, gemütlich zu essen und einfach zu verweilen.
Den Dienstag startete wir einem gemütlichen Morgenessen. Anschliessend entschieden wir uns für Wäschewaschen und den Platz geniessen. Am Nachmittag schwangen wir uns, trotz brütender Hitze, auf die Fahrräder und nutzten die sehr gut ausgebauten Fahrradwege, um das kleine Städtchen Aalsmeer und drei alte Forts der Befestigungslinie von Amsterdam zu besuchen. Diese sind Teil eines rund 135 km langen Verteidigungsrings um die Stadt. Der Verteidigungsring kam nie zum Einsatz, sämtliche Bauwerke sind aber in die Liste der Unesco Weltkulturerbe.
Am nächsten Morgen ging es als erstes zur Werkstatt, um den neuen Reifen montieren zu lassen. Das freundliche Personal unterhielt uns 45 Minuten lang mit Geschichten und Tipps über die Niederlande. Wir entschieden uns dann kurzfristig den Campingplatz bereits heute zu verlassen, um noch Platz im Kalender für einen Ihrer Tipps zu schaffen. Also ging es zu Fuss zum Campingplatz auf der anderen Strassenseite, um uns einen Tag früher abzumelden.
Wir fuhren also los mit neuem Reifen nach Zaanse Schans in eine Art Freilichtmuseum. In diesem frei zugänglichen Gebiet gibt es mehrere tolle Windmühlen und alte Gebäude zu bestaunen. Durch die Ausstellungen konnte man einen Einblick ins alte Holland gewinnen.
Nach einer feinen Stroopwafel mit warmem Zuckersirup ging es weiter. Schon bald waren wir in Volendam angekommen. Hier stellten wir uns auf einen von 72 offiziellen Stellplätzen in der Nähe vom kleinen Hafen. Wir waren überrascht, wie leer der grosse Platz war und erfreuten uns über die Ruhe.
Am Nachmittag ging es ins Stadtzentrum von Volendam. Das kleine, schöne Städtchen am Markermeer war ziemlich überlaufen aber trotzdem sehr sehenswert. Wir kauften in einem schönen Shop frischen, lokalen Käse und radelten zurück, um ihn direkt zum Nachtessen anzuschneiden. Nach dem Abendessen ging es ein zweites Mal in das Zentrum von Volendam. So konnten wir uns das kleine Städtchen mit viel weniger Menschen und mehr Platz genauer ansehen. Anschliessend genossen wir noch einen kleine Schlummertrunk am Wasser.
Am Freitag ging es wieder weiter, unser Ziel war ein Campingplatz am Meer. Auf dem Weg legten wir einen kurzen Stop in Egmond ein. Wir besichtigten die Ruinen des alten Wasserschlosses von Egmond mit der schönen kleinen Schlosskapelle. Auf den Grundmauern laufend erhielten wir einen Eindruck der Grösse des Schlosses.
Anschliessend ging es weiter den Dünen entlang. Auf Ratschlag einer Mitarbeiterin der Garage von Amsterdam entschieden wir uns nicht für die Autobahn, sondern fuhren kleinen Wegen entlang zu den Dünen. Wir wurden nicht enttäuscht und hatten einen tollen Ausblick bei der Fahrt. Wir parkierten auf einem kleinen Parkplatz und stiegen über den ersten Damm und kamen in einem grossen Dünen-Naturreservat an. Die Farben der Natur waren atemberaubend und der Stop hat sich gelohnt.
Am Abend ging es noch mit den Fahrräder in das Dorf Julianadorp um Einzukaufen. Wir hatten unsere Fahrradschlösser vergessen und hatten ein wenig ein mulmiges Gefühl, als wir die Räder ohne Abzuschliessen vor dem Laden stehen liessen. Doch wir wussten da noch nicht, dass unsere Fahrräder in der Nacht auf Samstag auf dem Campingplatz gestohlen werden.
Aus diesem Grund hatten wir am Samstag plötzlich ein total verändertes Tagesprogramm und mussten uns mit dem Diebstahl herumschlagen. Nachdem wir mit anderen bestohlenen Campern 2 Stunden auf dem Polizeiposten verbrachten, nahmen wir den Weg in die Stadt vom Polzeiposten aus halt zu Fuss auf uns. Vor der Besichtigung der Stadt gönnten wir uns zur Ablenkung ein verspätetes Mittagessen in einem tollen Restaurant. Anschliessend besichtigten wir die kleine Hafenstadt Den Helder, welche einer der nördlichsten Städte der Niederlande ist. Zurück ging es dann, ganz untypisch für Holland, mit dem Taxi. Ohne Fahrräder ist es in Holland extrem schwierig.
Den Samstagnachmittag und den Abend verbrachten wir in den Dünen und am wunderschönen Strand von Julianadorp, etwa 10 Minuten Fussweg durch die Dünen vom Campingplatz entfernt.
Weiter ging es dann am Sonntag. Wir machten uns recht früh auf den Weg und starteten den Tag in der herrlichen, kleinen Altstadt von Enkhuizen am IJsselmeer. Die Stadt hat zahlreiche historische Gebäude. Da sie einst eine sehr reiche Stadt war, hat es tolle Villen und auch grosse Festungswällen aus dem 16. Jahrhundert.
Weiter ging es über den 30 km langen Markerwaarddeich, welcher das das IJsselmeer vom Markermeer trennt. Nach einer eindrücklichen Fahrt erreichten wir nach einigen Minuten das andere Ende und besuchten noch die Hauptstadt der Provinz Overijssel, die Stadt Zwolle. Die wunderschöne Altstadt, die aber auch eine moderne Seite hat, war eines der Highlights unserer bisherigen Reise. Die Stadt hat viele schöne Bauwerke und ein Teil der alten Stadtmauer ist bis heute erhalten. Weiter war für uns vor allem die Besichtigung des Sassenpoort's, eines von drei ehemaligen Eingangstoren zur Stadt, sehr interessant. Nachdem wir durch einen unscheinbare kleine Tür getreten waren, fanden wir uns fast alleine im Turmgebäude und erhielten eine private Kurzführung durch die alten Turmräumlichkeiten.
Am Abend kamen wir in Teuge an. Wir wählten als Zwischenstation in Richtung Süden wieder einen kleine Bauernhofcampingplatz und waren sehr erstaunt, dass wir neben Holländern komplett die einzigen Ausländer waren. Auf dem Campingplatz wurden wir von einem starken Umwetter überrascht, wir hatten aber zum Glück unsere Markise schnell eingerollt. Nach dem Sturm fragten unsere Platznachbaren, ob alles noch ganz ist und luden uns kurzerhand auf ein, zwei Biere bei ihnen im Vorzelt ein. Wir verbrachten einen wunderbaren Abend mit Gesprächen bis in die Nacht hinein. Die Freundlichkeit gegenüber Fremden haben wir in der Niederlande nun schon einige Male erlebt und wir total begeistert von Land und vor allem von den Einheimischen.
Da es am Abend zuvor noch ziemlich spät wurde, machten wir uns am Montagmorgen erst vor dem Mittag auf die Weiterreise. Wir besuchten das nahe liegende Schloss Het Loo mit dem riesigen Schlossgarten.
Anschliessend steuerten wir auch schon wieder unseren Übernachtungsplatz an. Es war erneut ein Minicamping. Wir bekamen einen herrlicher Platz direkt am Maisfeld, zwischen Apfel und Pflaumen Plantagen. Natur pur, es war einfach nur herrlich! Am Abend weihten wir unsere neue Feuerschale ein und genossen die Zweisamkeit bei knisterndem Feuer.
An der Reception des Camping de Vliert haben sie uns zu einem Besuch des nahe liegenden Waterlinienmuseum im Fort bji Vechten geraten. Im Museum wird anschaulich dargestellt, wie Holland sich in den Kriegen das Wasser zu nutzen machen wollte und eine Wasserlinie aus Gräben und Forts erstellte. Nach der Erfindung des Kampfflugzeugs waren ihre Linien aber nicht mehr unüberwindbar und sie kapitulierten vor dem Ausbruchs eines Krieges im Lande.
Leider mussten wir den herrlichen Platz am nächsten Tag wieder verlassen, wir durften aber noch bis kurz nach ein Uhr bleiben, dann ging es weiter nach Utrecht. Nicht umsonst wird die Stadt von den Einheimischen als das schönere Amsterdam bezeichnet. Der grosse Domturm war leider momentan eingerüstet, aber auch die weiteren Gebäude der Domanlage und die tolle Altstadt waren sehr sehenswert. Die Stadt, die durch eine grosse Gracht zweigeteilt wird, hat eine tolle Mischung aus historischen Bauwerken und tollen neue Bauten im Bereich des Bahnhofes. Die Stadt hat uns mit ihrem Flair komplett in ihren Bann gezogen.
Nach der gemütlichen Stadtbesichtigung ging es weiter nach Arnhem auf einen weiter Minicamping direkt am Fluss. Von hier aus wollten wir eigentlich eine Fahrradtour ins nahe gelegene Arnhem machen. Doch daraus wurde ohne Fahrräder nichts. Glücklicherweise hatte der Platz Fahrräder und wir fuhren mit ausgeborgten Fahrräder in das nahe gelegene Dorf Oosterbeeks, um einzukaufen. Anstelle der Stadtbesichtigung verbrachten wir wieder einen gemütlichen Abend mit Grillen und feinen im Feuer gerösteten Marshmallows.
Am Mitwoch ging es am am frühen Morgen mit dem Wohnmobil in das Stadtzentrum von Arnhem. In aller Ruhe und Gemütlichkeit schlenderten wir durch das Stadtzentrum und genossen die Mischung aus alten Bauwerken und neumodischen Gebäuden und Brücken. Per Zufall entdeckten wir in einem Laden voller Fahrräder ohne Gang, wie es in Holland üblich ist, schöne Bikes. Nach genauem Abwägen und diskutieren entschieden wir uns für den Kauf der Bikes, somit waren wir wieder mit Fahrräder unterwegs.
Weiter ging die Fahrt nach Eindhoven, unser eigentlich letztes Ziel der Holland Ferien. Einen Platz gefunden haben wir ein wenig ausserhalb auf einem grossen Familiencampingplatz.
Am nächsten Tag ging es mit unseren neuen Bikes ins etwa 30 Minuten entfernte Stadtzentrum von Eindhoven. Die Stadt ist ein guter Mix aus neuen und alten Gebäuden. Aus dem ehemaligen Philips-Areal wurde ein charmanter neuer Stadtteil mit vielen alten Überbleibsel.
Am Freitag entschieden wir uns wieder einmal früher aufzubrechen und den Platz eine Nacht früher zu verlassen. Wir wollten uns den Tipp eines Holländers nicht entgehen lassen und die Stadt Maastricht noch besuchen. Also steuerten wir den schönen, aber eher engen Stellplatz in Maastricht an.
Der Besuch von Maastricht hatte sich auf alle Fälle gelohnt, die wunderschöne Altstadt an der Maas mit ihren unzähligen Sehenswürdigkeiten gefiel uns sehr und wir genossen den letzten Abend in Holland in vollen Zügen.
Am nächsten Tag nahmen wir die lange Heimreise in Angriff. Spontan entschieden wir uns auf dem Nachhauseweg noch für einen Zwischenstopp in der schönen Stadt Speyer. Bei schönstem Wetter verbrachten wir den Nachmittag in der schönen Altstadt mit dem grossen Dom und genossen ein feines Eis, bevor es weiter in Richtung Heimat ging.
Übersichtskarte unserer Reise durch die Niederlande.
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