Besuchte Orte: Grimaud, Grimaud Port, St. Tropez, St. Maxime, Gassin und Ramatuelle.Wir überlegten uns lange, was wir in unseren Sommerferien 2018 machen könnten, bis wir uns auf drängen von Chregu, der als Kind mit seiner Familie schon viele Campingplätze besuchte, für einen Campingurlaub entschieden haben. Ein Mietwohnmobil ist eine tolle Sache, so konnten wir die Campingluft schnuppern ohne etwas zu kaufen. Am Freitag durften wir dann endlich unser Mietfahrzeug beim Vermieter abholen. Bei Sele's Vater in einer grossen Halle kamen wir bis am Samstag Abend unter. Da konnten wir uns in Ruhe vorbereiten und uns mit dem Wohnmobil bekannt machen. Samstag Nacht ging es dann los in unser 10-tägiges Campingerlebnis. Wir fuhren zuerst einmal in Richtung Italien. Ohne nennenswerten Stau kamen wir durch den Gotthardtunnel und steuerten den Rastplatz in Chiasso für eine Pause an. Als wir auf der Raststätte Chiasso ankamen, waren die Parkplätze total überfüllt. Es standen überall Wohnmobile und Wohnwagen kreuz und quer. Wir hatten keine Chance einen Platz zu finden. Also fuhren wir weiter in Richtung Italien und über die Grenze. Auch in Italien waren die Raststätten überall voll, nirgends fanden wir einen passenden Übernachtungsplatz. Nach etwa sechs Stunden Fahrt lies sich in Frankreich das erste Mal die Sonne blicken, was die Fahrt ein wenig erleichterte. Etwa zwei Stunden vor dem Ziel legten wir dann auch das erste mal eine grössere Pause ein, und fanden auch noch etwas kleines zum Essen. Völlig erschöpft erreichten wir kurz nach Sonntagmittag den Campingplatz de la Plage in Grimaud. Zum Glück hatten wir einen Stellplatz reserviert, den der Platz war völlig ausgebucht. Wir erhielten aber per Zufall einen gut gelegenen, grossen Platz. Wir richteten uns ein und erkundeten den grossen zweiteiligen Campingplatz mit direktem Meerzugang. Als erstes ging es dann ins kühle Nass, um uns ein wenig abzukühlen, bevor wir uns ein gutes Nachtessen zubereiteten und früh ins Bett krochen. Informationen zum Campingplatz >> Am Montag montierten wir unsere Fahrräder vom Wohnmobil und radelten zum Grimaud Port, das Venedig Frankreichs genannt. Nach nur etwa zehn Minuten kamen wir in der Hafenstadt an. Die 1964 erbaute Tourismussiedlung wurde nach dem Vorbild Venedigs auf trockengelegten Lagunen und Sumpfland der Gemeinde Grimaud erbaut. Die Hafensiedlung entwickelte sich immer mehr zum Touristenmagnet. Wir spazierten durch das Hafenstädtchen und genossen ein gutes Italienisches Gelato, bevor es wieder zurück zum Campingplatz ging, um ein erfrischendes Bad im Meer zu nehmen. Am Dienstag hatten wir eine Besichtigung von der nahegelegenen Stadt Saint Tropez geplant. Dafür mussten wir wieder zum Grimaud Port, um von da ein Linienschiff rüber in die bekannte Stadt zu nehmen. Nach einer gemütlichen Überfahrt kamen wir im bekannten Hafen von Saint Tropez an. Von da ging es zu Fuss in das schöne Stadtzentrum. Wir gingen zuerst zur bekannten Polizei Station aus den Filmen "Der Gendarm von Saint Tropez". In der ehemaligen Polizei Station befindet sich jetzt ein sehenswertes Filmmuseum. Wir spazierten danach weiter durch die Altstadtgassen bis weit nach oben in die Festung "La Citadelle" hoch über der Stadt. Der äussere Bereich des sechseckigen Baus aus dem 16. Jahrhundert kann frei besichtigt werden. Für ein kleines Eintrittsgeld kann man sich im Innern der Burg noch ein grosses Marinemuseum anschauen. Danach ging es wieder hinunter in die Altstadt um uns den schönen Hafen komplett anzuschauen und ein verspätetes aber gutes Mittagessen zu geniessen. Wir assen in einem kleinen, etwas abseits liegenden Hafenrestaurant feine Crêpes, bevor es wieder aufs Schiff ging. Die vielen Yachten, teuren Autos und die Atmosphäre in der Stadt der Reichen war sehr speziell. Es war toll alles einmal zu sehen, wir waren aber froh, konnten wir am Nachmittag wieder mit dem Schiff zurück nach Grimaud Port, dem kleinen charmanten Hafenstädtchen. Den Donnerstag nutzten wir, um uns die Nachbargemeinde Saint Maxime anzusehen. Wir fuhren, wieder mit unseren Fahrrädern, in die Nachbarstadt, welche innerhalb von ca. 30 Minuten auf einem gut ausgebauten Radweg erreicht werden kann. Wir besichtigten als erstes die Kirche mit einem alten Wachturm daneben, der gleich an den Altstadtgassen anliegt. Danach ging es auf die grosse Hafenmauer, bevor wir uns in einen Touristenzug setzten, der durch die Gassen bis zum höchsten Punkt der Stadt fuhr. Nach der Tour spazierten wir noch ein wenig durch die Altstadtgassen und radelten anschliessend zurück zum Campingplatz. Wir unterschätzten die Hitze ein wenig, so kamen wir mitten im Nachmittag recht erschöpft und überhitzt wieder am Platz an. Wir holten uns anschliessend die verdiente Erfrischung bei einem Bad im Meer. Am Abend reservierten wir uns einen Tisch im Campingplatz Restaurant, um bei einem köstlichen Essen und einem tollen Unterhaltungsprogramm den Abend ausklingen zu lassen. Am Freitag verbrachten wir einen gemütlichen Tag auf dem Campingplatz und entschieden uns am Abend mit den Fahrrädern in den Lunapark in Gassin zu fahren. Der schön eingerichtete Vergnügungspark bietet viele verschiedene Bahnen und Attraktionen für gross und klein. Wir setzten uns trotz Höhenangst von Chregu in das Riesenrad, von wo aus man die ganze Gegend sehr gut erblicken konnte. Um noch ein wenig Adrenalin zu spüren setzen wir uns natürlich auch in die KING-Bahn, die mit ihrer Geschwindigkeit und den zackigen Kurven super war. In einem grossen Parkrestaurant mit grosser Auswahl konnten wir dann unseren Hunger stillen. Es war ein toller Abend im abendlichen Lunapark. Nach dem Abend im Lunapark, der dann doch noch recht lang wurde, verbrachten wir einen ruhigen Tag auch dem Campingplatz. Die Stellplätze sind sehr gross, so dass wir den Liegestuhl direkt vor dem Wohnmobil platzieren konnten. Wir gingen vom Platz aus Baden und relaxten bei einem guten Buch. Wir wollten uns aber unbedingt noch das Bergdorf Grimaud anschauen, weil wir aber den erste Anlauf am Montag mit den Fahrrädern aufgeben mussten, da wir den Weg nicht fanden und es sehr eng war entlang der Hauptstrasse, nahmen wir am Dienstag der zweiten Woche dann einen kleinen Autozug der direkt von Grimaud Port aus nach oben fuhr. Nach einer etwa 30-minütigen Fahrt erreichten wir das Berdorf Grimaud. Ein wunderschönes altes Bergdorf mit kleinen, engen und verwinkelten Gassen, die immer weiter nach oben führten, bis man bei einer alten Burgruine ankam. Die Burgruine aus dem 11. Jahrhundert ist frei und gratis zu besichtigen. Man hat eine schöne Aussicht über die ganze Region und den Golf von St. Tropez. Nach einem Mittagessen in der Altstadt begaben wir uns noch zu einem Punkt ein ein wenig ausserhalb des Dorfes, um eine alte renovierte Windmühle anzusehen. Auf dem Rückweg zur Station zogen grosse dunkle Wolken auf und wir beeilten uns. Es begann aber zum Glück nicht zu regnen, bevor wir mit dem Autozug zurück zum Hafen fuhren. Das angekündigte Gewitter kam aber dann doch noch. Am Abend goss es wie aus Kübeln und innerhalb wenigen Minuten konnte der trockene Boden die Wassermassen nicht mehr schlucken und der halbe Campingplatz war überschwemmt. Doch bei diesen Temperaturen waren knöcheltiefe Pfützen eine spassige Abwechslung für alle. Das Gewitter war nur von kurzer Dauer, so dass man am nächsten Tag schon wieder im Trockenen frühstücken konnte. Am letzten vollen Tag, den wir in der Cote d'Azur verbringen konnten, unternahmen wir eine Radtour mit dem Ziel Ramatuelle. Wir nutzen die etwas kühleren Temperaturen nach dem Gewitter und radelten früh morgens los. Die geplante Route stellte sich als eine anstrengende Radtour heraus. Nach ewig langem Bergaufradeln entlang einer stark befahren Strasse, konnten wir das mittelalterliche Bergdorf erreichen. Nach einer kurzen Verschnaufpause begaben wir uns auf die Besichtigungstour durch die engen, geschwungenen und von Gewölben und Rundbögen überspannten Gassen hoch in den Bergen. Ramatuelle ist eine wunderschöne Stadt mit einer alten Kirche im Zentrum und sehr vielen verwinkelten Gassen. Wir genossen den Ausblick über das Ganze Gebiet um St. Tropez. Der Rückweg zum Campingplatz war dann natürlich viel einfacher, da es fast nur bergab ging. Der Abreisetag war gekommen. Wir starteten unsere Heimreise bereits um 9 Uhr, um dem Trubel zu entkommen. Dieses mal ging es aber nicht durch Italien sondern durch Frankreich, der Grund war der zu erwartende Stau aufgrund eines Brückeneinsturz ein paar Tage vorher in Genua. Auf dem Nachhauseweg nahmen wir die Route Napoléon durch die Berge. Die Strasse folgt der Marschroute, die Napoleon I. von Südfrankreich bis nach Grenoble zurücklegte, um die Macht zurückzuerobern. Wir legten eine willkommene Pause in Laffrey auf der Wiese der Begegnung ein. Dort traf Napoléon Bonaparte auf ein königliches Bataillon Ludwig XVIII. Auf der Wiese stehen viele Informationstafeln und zuoberst prangt eine grosse Statue von Napoléon Bonaparte. Auch die Aussicht vom Hochpunkt auf den Grand lac de Laffrey war wunderbar, so dass wir entspannt unsere letzte Etappe der Heimreise antreten konnten. Um Mitternacht querte wir den Grenzübergang in die Schweiz und waren etwa drei Stunden später wieder Zuhause angekommen. Am Donnerstag stand dann grosser Ausräum- und Putztag an, da wir am Freitag unser gemietetes Wohnmobil wieder an den Händler zurückbringen mussten. Was dann unmittelbar nach der Rückgabe geschah, ist der Anfang unserer Wohnmobil Geschichte.
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